Landesverband

Die FDP Hessen ist bundesweit einer der wahlstabilsten Landesverbände. Mit Ausnahme einer kurzen Zeit nach der „Bonner Wende“ 1982 gehörte sie immer dem Hessischen Landtag an. Mit rund 7300 Mitgliedern ist sie einer der größeren Landesverbände in Deutschland. Laut einem aktuellen Grundsatz-Beschluss will sie staatliche Strukturen so gestalten, dass „die Chancen und Freiheiten des einzelnen Bürgers befördert werden“. Aktuelle Vorsitzende ist Bettina Stark-Watzinger. Generalsekretär ist Moritz Promny. Zum Vorstand

Historie

Als erste geistesgeschichtliche Kraft in Deutschland organisierte sich der Liberalismus in Parteien. In Hessen geschah dies in den 1860er Jahren. Doch war der Liberalismus in der damaligen Zeit in mehrere Parteien zersplittert. So erzielte die liberale Fortschrittspartei unter August Metz 1862 eine Mehrheit in der Zweiten Kammer der Landstände des Großherzugtums Hessen. Hingegen dominierte ab 1872 die Nationalliberale Partei den Landtag. Diese Teilung des Liberalismus setzte sich in der Weimarer Republik fort. Der Stimmanteil beider Parteien zusammen sank von zunächst 30 Prozent bis zu Splittergruppencharakter in den 30er Jahren. Aus der Erfahrung der parteipolitischen Zersplitterung entschieden Liberale unterschiedlicher Strömungen nach dem Zweiten Weltkrieg, sich zu einer Partei zusammenzuschließen. Die hessische FDP gründete sich am 29.12.1945 unter dem Namen LDP „Liberaldemokratische Partei – Landesverband-Großhessen“. Die amerikanischen Militärbehörden lizensierten die Partei am 11. Januar des Folgejahres. Ihre größten Erfolge waren seitdem die Landtagswahlen 1949 mit 31,8 Prozent (gemeinsam mit dem BHE), 1954 mit 20,5 und 2009 mit 16,2. Die FDP gehörte im „roten Hessen“ der Nachkriegszeit der Opposition an. In der sozial-liberalen Koalition in den 70er Jahren betrieb sie eine Reformagenda. In den Jahren 1987-1991, 1999-2003 und 2009-2013 gehörte sie christlich-liberalen Regierungsbündnissen an und hatte dort die Rolle des „Wächters der Mitte“ (Florian Rentsch) inne.