Liberales Statement zur Technologieoffenheit bei der Heizungswahl

Jahrelang hat es die Politik nicht geschafft, eine steuerliche Förderung als attraktiven Anreiz für deutlich mehr Heizungsmodernisierungen einzuführen. Stattdessen wird in jüngster Zeit eine Debatte um die richtige Heizungsform (z.B. 4 Verbot von Ölheizungen) losgetreten. Aus Sicht der Freien Demokraten ist das purer Aktionismus, der Millionen von Hauseigentümern verunsichert. Menschen, die befürchten, das Falsche zu tun, tun erst einmal gar nichts. Das kann nicht das Ziel der Politik sein, denn mit solch einem Attentismus ist dem Klimaschutz am wenigsten geholfen.

Um die Heizungsoptimierung und somit den Klimaschutz voranzutreiben, gehen die Freien Demokraten einen anderen Weg und fordern die Einführung einer Umweltprämie, die die  Kombination mit zusätzlichen erneuerbaren Energien in Form eines Hybridsystems belohnt.

Welche Formen der erneuerbaren Energien eingesetzt werden, bleibt bei dieser Variante dem Eigentümer selbst überlassen und kann somit perfekt auf spezielle Gegebenheiten vor Ort oder am Gebäude abgestimmt werden. In diesem Zusammenhang fordern wir die Kommunen dazu auf, die Tür für eine freie Wahl des Energieerzeugers in ihren Bebauungsplänen zu öffnen. Wir setzen hier auf Technologieoffenheit und trauen dem Bürger zu, ohne staatliche Bevormundung, die für ihn, sein Gebäude und seinen Geldbeutel richtige Entscheidung treffen zu können.

Studien zeigen zudem, dass die Klimaziele mit einem breitgefächerten Technologiemix sicherer und günstiger erreicht werden können. Wichtig sind dabei vor allem schnelle und nachhaltige Effzienzsteigerungen. Neben moderner Öl- und Gas-Brennwerttechnik leistet hier auch die Gebäudedämmung einen großen Beitrag. Erneuerbare Energien sollten bei der Modernisierung so gut wie möglich mit eingebunden werden. Neben den „Klassikern“ wie Solarthermie und Holz verfügen hier insbesondere Photovoltaik-Anlagen und Wärmepumpen über ein erhebliches Potenzial. Der Bedarf an Heizöl oder Erdgas lässt sich dadurch insgesamt um 80 Prozent und mehr senken.

Dass es sinnvoll ist, bei der Heizungsmodernisierung zunehmend auf erneuerbare Energien zu setzen, ist für die Freien Demokraten vor dem Hintergrund der Klimaschutzziele unstrittig.

Ziel einer nachhaltigen Klimapolitik aus unserer Sicht sollte es jedoch sein, den Treibhausgasausstoß zu reduzieren, und nicht das Wohnen zu verteuern. Daher sind Nachbesserungen an der aktuellen Politik strengstens erforderlich. Eine attraktive Förderung von Öl- oder Gas-Hybridheizungen würde für mehr soziale Gerechtigkeit sorgen, da die Höhe des Förderanspruchs nicht mehr von der Höhe des vorhandenen Investitionskapitals abhängt. Die Höhe der Förderung hängt für Liberale ausschließlich von der Reduzierung des Treibhausgasausstoßes ab, und dieser ist mit einem günstigen Hybrid-System ebenso senkbar, wie mit einer teuren komplettsanierung.  Hybrid-Systeme fördern außerdem eine verstärkte Einbindung erneuerbarer Energien und die Entlastung des ländlichen Raumes. Hier ist es nämlich oftmals gar nicht möglich auf fossile Energieträger zu verzichten, da keine Fernwärmenetze zur Verfügung stehen, und die Vorlauftemperaturen im Gebäudebestand zu hoch angesetzt werden müssen, um sie allein mit regenerativen Energieträgern effzient sicherstellen zu können.

Dies ist auch deshalb wichtig, weil Ölheizungen in der Zukunft nicht rein fossil betrieben werden müssen. Durch den künftigen Einsatz fortschrittlicher Biobrennstoffe oder synthetischer Fuels auf Basis von Power-to-X haben auch Gebäude mit Öl- oder Gas-Heiztechnik eine klimaneutrale Perspektive. Diese Chance sollten wir nutzen, anstelle sie aufgrund maßloser Verbote im Keim zu ersticken und die Menschen mehr und mehr zu verunsichern.