Werbeverbot-Debatte

Foto von Dr. Stefan Ruppert
13.04.2016

Anlässlich des heutigen Hessenschau-Interviews der Parlamentarischen Geschäftsführerin der Landtagsfraktion der Grünen, Angela Dorn, erklärte der Vorsitzende der FDP Hessen Dr. Stefan Ruppert: „In meinem Menschenbild setze ich auf zwei Dinge: Einen mündigen Verbraucher, der Produkte einfach nicht kauft, wenn er die Werbung dafür als unangemessen empfindet. Dass dieser Mechanismus funktioniert, zeigt der Befund, dass sexualisierte Werbekampagnen nicht zu den besonders erfolgreichen gehören. Eine breite gesellschaftliche Debatte über diese vermeintlich nicht gelungene Werbung ist daher deutlich zielführender als staatliche Verbote, die Mündigkeit bloß aberziehen. Wie sollen wir mündige Menschen werden, wenn der Staat festlegt, was wir sehen, lesen, verbrauchen dürfen? Diese Freiheit ist nur durch die Freiheit des anderen begrenzt. In unserer freien Gesellschaft muss jeder selbst entscheiden können, wie er sich fotografieren lässt: das gilt für die Frauen auf den Bildern der Werbekampagnen ebenso wie für Christian Lindner. Diese Sichtweisen markieren deutlich die unterschiedlichen Mündigkeitskonzepte und Staatsvorstellungen einer grünen und einer liberalen Partei.“

Weiter erklärte Dr. Ruppert:

„Außer der Aufforderung an FDP-Chef Lindner bleibt Frau Dorns Interview weitestgehend inhaltsleer. Die Grünen haben aus ihren Fehlern der Vergangenheit wie beispielsweise der Forderung eines „Veggie Days“ nicht gelernt. Die Bürgerinnen und Bürger brauchen keine Partei, die ihnen vorschreibt, was moralisch gut oder schlecht ist. Wenn man schon die Grenzen des vermeintlich guten Geschmacks definieren möchte, so wäre doch eine Debatte über die Herleitung der Argumentation von Justizminister Maas für seine Verbotspläne interessant. Denn Maas‘ konstruierte Verbindung von sexistischer Werbung und der Silvesternacht in Köln ist für mich eine besondere Form der Geschmacklosigkeit und darüber hinaus auch die völlig falsche Schlussfolgerung: Gerade aus diesen Vorfällen sollten wir doch gelernt haben, dass wir unsere freiheitliche Art zu leben verteidigen müssen.“