Vormittags Unterricht zu kürzen, um nachmittags zu betreuen, ist absurd

Symbolbild Hand und Stift

Für die Freien Demokraten geht es zum Schuljahrsauftakt um die beste Bildung der Welt auch vor Ort in Hessen. In einer Pressemitteilung heben die Generalsekretärin Bettina Stark-Watzinger und der stellvertretende Landesvorsitzende Lasse Becker das Ziel, jedes Kind individuell zu fördern besonders hervor. Sie kritisieren Schwarz-Grün dafür, dieses Ziel nicht mehr zu verfolgen: „Für den Ausbau der Ganztagsbetreuung werden wichtige Lehrerstellen an Grundschulen wegfallen. Es wird vormittags Unterricht ausfallen, um nachmittags zu betreuen. Das ist absurd.“

Auch bei der inklusiven Beschulung, die als weitere Begründung für Kürzungen bei gymnasialen Oberstufen und Grundschulen dient, üben die Freien Demokraten Kritik: „Das Gegeneinander-Ausspielen verschiedener Bildungsbereiche geht zu Lasten der hessischen Schülerinnen und Schüler. Die schwarz-grüne Koalition beweist mit den Änderungen zum kommenden Schuljahr, dass Bildung in Hessen nicht länger oberste Priorität besitzt“, so Stark-Watzinger und Becker.

Gleichzeitig kritisiert der bildungspolitische Sprecher der Freien Demokraten im Landtag Wolfgang Greilich die verschleppte Beantwortung von Fragen zum Schuljahresbeginn im Landtag: „Mit der Verzögerung dieser wichtigen Antwort will der Kultusminister wohl kurz vor Schuljahresbeginn die unangenehmen Fakten, die das kommende Schuljahr maßgeblich prägen werden, aus der Diskussion heraushalten. Es wäre nämlich naiv zu glauben, dass die von Schwarz-Grün beschlossenen Kürzungen keine Auswirkungen vor Ort auf die Arbeit in den Schulen und damit auch auf den Unterricht der hessischen Schüler haben werden.“ FDP-Fraktionschef Florian Rentsch spricht anlässlich dieser Situation vom schlechtesten Schuljahresbeginn seit mindestens sechs Jahren: „Indem die schwarz-grüne Koalition somit unterschiedliche Schulformen gegeneinander ausspielt, bricht sie eine ideologische Bildungsdebatte vom Zaun, die in Hessen längst beendet war. Unter Schwarz-Grün entfernt sich das Land somit im neuen Schuljahr einen weiteren Schritt vom Schulfrieden.“

Stark-Watzinger und Becker kündigen einen Aktionsschwerpunkt der Freien Demokraten für die nächsten Wochen an: „Da wir angesichts der Verschlechterung der Schulsituation für Grundschüler und Gymnasiasten ein Zeichen setzen wollen, haben wir zum ersten Schultag unterschiedliche Aktionen vorbereitet, mit denen wir auf die aktuellen Missständen aufmerksam machen. Neben einer Kampagne in den sozialen Netzwerken und Anschreiben durch unsere Kreisverbände an die Elternbeiräte und die Schülervertretungen werden wir am ersten Schultag auch vor Ort an den Schulen Präsenz zeigen, Stundenpläne verteilen und deutliches Signal für bessere Bildung und gegen Lehrerstellenkürzungen setzen.“

Am kommenden Dienstagvormittag wird Bettina Stark-Watzinger deshalb zusammen mit FDP-Kollegen aus Frankfurt ab 9 Uhr vor der Engelbert-Humperdinck-Grundschule im Frankfurter Westend (Wolfsgangstraße 106, 60322 Frankfurt am Main) Präsenz zeigen und Stundenpläne mit den schulpolitischen Forderungen der FDP verteilen sowie das Gespräch mit interessierten Eltern suchen. Weitere Kreisverbände in Hessen werden diese und ähnliche Aktionen in der nächsten Woche aufgreifen.